Die Stadt Yantai und der Aufschwung der maritimen Wirtschaft

2011-11-29 10:28:57cri

Spricht man von einer maritimen Wirtschaft, so ist damit zumeist die Erschließung von Ressourcen im Meer sowie die hierbei anfallenden Dienstleistungen gemeint. Zu Beginn dieses Jahres hatte die chinesische Regierung nun einen Plan für die Entwicklung einer maritimen Wirtschaftszone auf der Halbinsel Shandong beschlossen. Dies verdeutlicht unter anderem, wie viel Aufmerksamkeit dem Aufbau der Wirtschaft in Shandong inzwischen zukommt. Die Hafenstadt Yantai im Osten der Halbinsel Shandong ist besonders reich an Ressourcen. Dank ihrer Lage an der Bucht von Bohai und dem Gelben Meer sowie zwischen den Halbinseln Shandong und Liaodong bietet Yantai ideale Voraussetzungen für einen maritimen Wirtschaftsstandort. In der Folge gelingt es der Stadt, eine immer deutlichere Führungsposition auf diesem Gebiet auszubauen.

Fischerei und Aquakulturen bilden die Grundlagen einer jeden maritimen Wirtschaft. Im Jahr 2010 betrug der Produktionswert des gesamten Fischereigewerbes in Yantai 52,6 Milliarden Yuan RMB, also etwa 5,3 Mrd. Euro. Die Firma Ande Aquatic Product hat sich auf die Bearbeitung und den Verkauf von aquatischen Erzeugnissen sowie den Transport von gekühlten Waren spezialisiert. Momentan ist die Firma damit beschäftigt, weltweit 30 Standorte für den Transport kühlungsbedürftiger Waren mit einer Gesamtkapazität von drei Millionen Tonnen aufzubauen. Hierdurch soll die führende Position Andes auf dem Weltmarkt gefestigt werden.

In unsichtbarer Entfernung Yantais, auf der anderen Seite des Gelben Meeres, befinden sich mit Südkorea und Japan ebenfalls große Wirtschaftsmächte. Aufgrund der Standortvorteile, der niedrigeren Produktionskosten sowie der günstigen Logistik ist Yantai jedoch durchaus konkurrenzfähig. Der Vorstandsvorsitzende von Ande, Cong Zigang, sagt hierzu:

„Das Exportvolumen aquatischer Produkte aus Yantai macht acht bis neun Prozent des Gesamtvolumens Chinas aus. Da sich das Lebensniveau in China verbessert, steigt zurzeit auch die inländische Nachfrage. Unsere Kühlkettenlogistik ist nicht nur in China, sondern weltweit die größte ihrer Art."

Der Handel mit aquatischen Produkten ist ein wichtiger Bestandteil der maritimen Wirtschaft. Eine wissenschaftliche und überlegte Nutzung der Ressourcen des Meeres leistet seit jeher einen großen Beitrag zur Entwicklung der Menschheit. In Yantai werden die Forschungskapazitäten in diesem Bereich stets ausgebaut. Beispielsweise errichtete die Firma Shandong Oriental Ocean Sci-Tech gemeinsam mit dem Institut für Meeresforschung der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ein Forschungszentrum für Meeresalgen. Bisher hat man hier drei neue Arten von essbarem Seetang heranzüchten können. Darüber hinaus gelang es in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Universität für Meereskunde, eine auf Fischfleisch basierende Form von Kollagen zu entwickeln. Seit seiner Marktreife hat dieses Produkt bereits einen Gewinn von 70 Millionen Yuan RMB, das sind ungefähr sieben Millionen Euro, generiert.

Auch der Handel auf dem Meer hat sich in Yantai rasch entwickelt. Das Volumen der in den Yantaier Häfen umgeschlagenen Güter nahm allein im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 23,2 Prozent zu. Neben dem Gütertransport verzeichnet auch die Personbeförderung mit gegenwärtig knapp zehn Millionen Passagieren ein Wachstum. Zurzeit befindet sich eine Fähre über die Bohai-Bucht in Betrieb, welche Yantai mit der nordostchinesischen Hafenstadt Dalian verbindet. Diese Transportlinie stellt die kürzeste Verbindung zwischen Shandong und Nordostchina sowie zwischen den Städten der Halbinseln Shandong und Liaodong dar.

Gegenwärtig laufen in den Häfen Yantais die Bauarbeiten an fünf Logistikzentren, die sich im Westhafen, der Bucht Zhifu, in Longkou, Laizhou sowie in Penglai befinden. Planmäßig sollen sie die gesamte Umschlagskapazität aller Häfen Yantais bis zum Jahr 2015 auf 260 Millionen Tonnen erhöhen. Im Westhafen sollen dabei neuartige Beförderungsanlagen zum Einsatz kommen, um den Gütertransport schneller und umweltfreundlicher zu gestalten. Sun Zhijiang ist als stellvertretender Geschäftsführer eines Bauunternehmens für die Bauarbeiten am Westhafen zuständig.

„Mit dieser Entladeanlage können pro Stunde 2.750 Tonnen Güter befördert werden. Sie werden direkt zum Lagerraum da hinten befördert, und dann gibt es noch die Eisenbahn. Das ist also alles sehr effizient."

Im Bereich des Maschinenbaus ist die Firma Yantai CIMC Raffles Offshore zu nennen, die über einen besonders leistungsstarken Kran verfügt. Mit einer Leistungskapazität von 20.000 Tonnen, aber auch den übrigen technischen Angaben wie Hebegewicht und -höhe oder der Spannweite ist er der leistungsfähigste Kran der Welt. Im Oktober 2010 lieferte der chinesische Ölkonzern National Offshore Oil Corporation (CNOOC) die erste Halbtaucherbohrinsel in ganz China an. Mit dieser Neuerung soll das bisherige Monopol Singapurs und Südkoreas in diesem Bereich gebrochen werden. Nach Ansicht Wang Haifengs von Yantai CIMC Raffles Offshore konnte seine Firma von der Entwicklung der maritimen Wirtschaftszone auf der Shandong-Halbinsel deutlich profitieren.

„Die verschiedenen Regierungsebenen der Provinz Shandong waren um uns sehr bemüht. Meine Firma wurde inzwischen auf die Liste der Schlüsselunternehmen in Yantai aufgenommen. Die Stadtregierung Yantai hat uns spezielle Vergünstigungen eingeräumt und Personal für Dienstleistungen für Unternehmen angestellt. Wir haben deutlich zur Kenntnis genommen, dass die gesamte Stadt dabei ist, mit allen zur Verfügung stehenden Kräften eine maritime Wirtschaft aufzubauen. Wir befinden uns in Yantai, und Yantai liegt inmitten der maritimen Wirtschaftszone von Shandong, wir profitieren also sehr von den momentanen Entwicklungen."

Neben der Fischerei, dem Gütertransport und dem Maschinenbau ist auch der Tourismus ein entscheidender Bestandteil einer maritimen Wirtschaft. Wie es sich fügt, handelt es sich bei Yantai um einen bekannten Kurort. Hier findet man unter anderem auch den Penglai-Pavillon, einer der vier bekanntesten Pavillons Chinas, sowie den Berg Kunyu, der in der Geschichte des Daoismus eine nicht unwichtige Rolle spielte. Zudem ist die Insel Zhifu nicht weit entfernt, auf der einst der erste Kaiser Chinas, Qin Shi Huangdi, nach dem Kraut der Unsterblichkeit suchen ließ.

Darüber hinaus wird Yantai auch als Weinstadt Chinas bezeichnet. Eine der berühmtesten Weinsorten der Stadt ist die Marke Changyu. Jedes Jahr strömen zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland nach Yantai. Das rasche Wachstum der Reiseindustrie setzt dabei auch neue Impulse für die hiesige Kulturwelt. Wie die Immobilenfirma Tianma mitteilte, wolle sie in der Entwicklungszone Yantai etwa 260 Millionen Yuan RMB in den Bau eines Zentrums für Hochzeitsfeiern investieren. Geschäftsführer Wang Youchang erklärt hierzu:

„Die Verwaltung der Entwicklungszone sowie meine Firma haben entschieden, Yantai zum Zentrum für Hochzeitsfeiern in ganz Nordchina auszubauen. Hier gibt es zumeist nur industrielle Unternehmen. Aber der Industriesektor allein ist keinesfalls nachhaltig, deshalb wollen wir mehr in den kulturellen Bereich investieren."

Während des 12. Fünfjahresplans wird die Stadt Yantai ihre Entwicklung in den Bereichen Fischerei, Logistik, Maschinenbau und Tourismus auch weiterhin beschleunigen. Auf diesem Wege soll die maritime Wirtschaft zur Hauptstütze der Stadt werden.

Redaktion:sophie
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