Shandong: Von Konfuziustempel bis Meeresblick

2011-08-18 16:17:27cri

Die ostchinesische Provinz Shandong ist zu recht eine der begehrtesten chinesischen Reiseziele – nicht nur für Chinesen. Statistiken zufolge steht beispielsweise die Stadt Qufu in Shandong auch ganz oben auf der Wunschliste japanischer und südkoreanischer Touristen, die eine China-Reise machen. Denn Qufu ist die Heimat des großen chinesischen Denkers Konfuzius. Heute kann man in Qufu den wichtigsten Konfuziustempel des Landes und die Residenz der Nachfahren des Philosophen bewundern.

Etwa 200 Kilometer nördlich von Qufu liegt die Provinzhauptstadt Jinan. Im Vergleich zu Qufu ist Jinan bei ausländischen Besuchern noch eher unbekannt. Unter den Chinesen aber ist Jinan bekannt für die vielen Quellen dort. Fast in jeder Gasse im alten Stadtkern sprudelt mindestens eine Quelle. Die bekannteste von allen ist sicher die Baotu-Quelle, die im Stadtzentrum liegt. Diese "Quelle des kräftigen Sprudelns" ist seit langer Zeit schon ein beliebtes Ausflugsziel. Dazu unser Reiseleiter Li Zongyi:

"Bereits vor rund 3.500 Jahren hatte man die Baotu-Quelle entdeckt. Sie war einst der Ursprung des Luoshui-Flusses. In der Nördlichen Song-Dynastie hat der Literat Zeng Gong die Quelle auf den Namen 'Baotu' getauft, also 'Sprudelndes Wasser'. In den vergangenen Jahrhunderten wurden viele Villen und Wohnhäuser in der Nähe der Quelle errichtet. Langsam entwickelte sich die Baotu-Quelle schließlich zu einem beliebten Ausflugsziel."

Auch viele namhafte Persönlichkeiten sind im Laufe der Zeit in die Gegend rund um diese Quelle gezogen. Sie erachteten es als großes Glück und Privileg, an einer sprudelnden Quelle in der Stadtmitte wohnen zu können. Zu diesen Berühmtheiten zählte unter anderem die begabte Dichterin Li Qingzhao. Heute kann man ihre ehemalige Wohnung, die direkt an der Baotu-Quelle liegt, besuchen. In dem Haus werden auch die Gedichte von Li Qingzhao gesammelt und gezeigt. Zudem ist dem Haus ein Wachsfigurenkabinett angeschlossen.

Unweit der "Quelle des Sprudelnden Wassers" liegt der Daming-See. Der See bedeckt heute rund ein Drittel der Fläche der Altstadt Jinans. In dem 46 Hektar großen See gibt es auch großflächig Lotusblumen zu bewundern. Dank dieser vielen Lotusblumen war der Daming-See bereits in der Sui- und Tang-Dynastie sehr bekannt. Seitdem entstanden in der Nähe des Sees immer mehr Pavillons und Türme. Reiche und Mächtige ließen außerdem am Seeufer prächtige Villen bauen.

Zu den Kulturdenkmälern am Seeufer gehören auch einige religiöse Bauten wie etwa das taoistische Kloster Beiji, das "Kloster des Nordpols". In diesem Kloster wird der Gott des Nordens verehrt. Heute kann man in der Tempelanlage jahrhundertealte Wandmalereien bewundern.

Besonders im Sommer, wenn die zahlreichen Lotusblumen blühen, ist der Daming-See einen Besuch wert. Eingerahmt wird diese Szenerie außerdem noch von über 1.000 Weidenbäumen am Seeufer.

Aber der Daming-See bietet nicht nur eine malerische Landschaft. Er ist attraktiv für alle, die sich für die chinesische Kultur und die Volkskunst interessieren. Dazu unsere Reiseleiterin Yu Wenling:

"Der Daming-See ist nicht nur bekannt für die malerische Landschaft. Am Seeufer kann man auch Wohnhäuser und Villen von bekannten Persönlichkeiten aus den vergangenen Jahrhunderten besichtigen. Gelegentlich finden am See auch Aufführungen von Volksballaden statt. Eine ideale Gelegenheit, die lokale Kultur kennenzulernen."

Shandong ist eine der vielen Küstenprovinzen Chinas. Die Küstenregion im Osten bietet dabei eine abwechslungsreiche Landschaft und besondere Architektur. Die Menschen, die am Meer leben, haben für gewöhnlich auch andere Gewohnheiten, wie zum Beispiel die Bewohner der Stadt Yantai.

Yantai ist eine belebte Stadt mit langer Tradition. Belebt wird Yantai vor allem durch viele kleine und mittelständische Unternehmen. Die Geschichte Yantais geht auf den Stadtteil Zhifu zurück. Ausgehend von dort begann Yantai sich mehr und mehr zu entwickeln. Der erste Kaiser Chinas, Ying Zheng, nahm einst während einer Reise nach Zhifu vor mehr als 2.000 Jahren dort an einer Opferzeremonie für den Gott des Ostchinesischen Meeres teil. Damals wurde Zhifu als der östlichste Teil des Reiches angesehen.

Zhifu gehört auch zu den ersten Orten in China, von denen aus Kontakte mit Europa aufgenommen wurden. Die Europäer nannten die ostchinesische Stadt vor rund 100 Jahren "Chefoo". Damals wurden in der Stadt viele Konsulate gebaut, von denen heute 17 unter Denkmalschutz stehen.

Vor der Küste Yantais liegt die Insel Liugong. Unsere Reiseleiterin Wei Jinlan erzählt darüber, dass dem Volksmund zufolge die Insel vor knapp 2.000 Jahren das Exil eines Thronfolgers gewesen sein soll:

"Gegen Ende der Östlichen Han-Dynastie kam es am Kaiserhof zu einem Putsch. Dabei wurde der Kaiser ermordet. Die Kaiserin und der Thronfolger erreichten schließlich nach langer Flucht die ostchinesische Küste und kamen auf die Insel Liugong. Die Mutter und ihr Sohn führten dort ein Leben in völliger Anonymität. Sie waren gute Ärzte und halfen den Bewohnern der Gegend. Mehr und mehr gewannen die Kaiserin und der Prinz so den Respekt der Bevölkerung."

Heute steht auf der Insel ein Tempel zu Ehren der Kaiserin und ihres Sohnes. An wichtigen Festtagen werden außerdem Opferzeremonien abgehalten, um an die beiden barmherzigen Menschen zu erinnern.

Geschrieben von: Lu Ming

Übersetzt von: Lu Ming

Gesprochen von: Xiao Lan

Redaktion:sophie
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