Wettkampf um das Auto der Zukunft

2011-11-05 10:33:46

„Ich wusste gar nicht, dass mein Auto das erste Elektroauto in Jinan ist. Ich bin sehr glücklich."

Anfang Januar 2011 erhielt Herr Deng von der Verkehrsbehörde Jinan, der Hauptstadt der ostchinesischen Küstenprovinz Shandong, seine PKW-Zulassung. Dieser Vorgang wurde von den chinesischen Medien aufmerksam verfolgt, da sein Auto das erste Elektroauto ist, das auf den Straßen der Stadt verkehren darf.

Der Wettbewerb der Autokonzerne um elektrisch angetriebene Fahrzeuge ist bereits angelaufen. Dabei lässt sich feststellen, dass es vor allem ein Wettrennen der Nationen ist, die bereits jetzt um knapper werdendes Erdöl und alternative Energiequellen konkurrieren.

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Wie das chinesische Wissenschaftsministerium erklärte, hätten alle Länder bei der Entwicklung ihrer Automobilindustrie Augenmerk auf umweltschonende Autos und neue Antriebstechniken gelegt. China plane daher, im kommenden Jahrzehnt zehn Milliarden Euro in die Entwicklung von Autos mit alternativen Energiequellen zu investieren.

Seit 2009 werden in 25 chinesischen Städten im öffentlichen Nahverkehr und in der Straßenreinigung Elektroautos oder mit anderen sauberen Energien angetriebene Fahrzeuge eingesetzt. Im Juni 2010 kündigte China an, in fünf Städten, darunter Shanghai und Hangzhou, die Anschaffung von privaten Elektroautos zu subventionieren. Der Zuschuss für einen PKW mit Hybridantrieb liegt bei etwa 5.000 Euro, der Kauf eines ausschließlich elektrisch angetriebenen Autos wird mit 6.000 Euro unterstützt.

Der Kleinwagen, den Herr Deng in Jinan gekauft hat, kann nach einer Ladezeit von sechs Stunden 120 Kilometer am Stück zurücklegen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 Stundenkilometern. Da er von einem rückständigen Bleiakku gespeist wird, betrug der Kaufpreis nur umgerechnet 5.000 Euro. Doch nicht alle chinesischen Autohersteller setzen auf Bleiakkus. Wie der Beijinger Autokonzern Foton konzentrieren sich viele von ihnen auf die Arbeit mit Lithium-Ionen-Akkus. Ursprünglich stellte dieses Unternehmen leichte Lastwagen her. Mit der Zeit wurde die Produktpalette aber erweitert. Ihre neuen Hybrid-Busse erfreuen sich in der chinesischen Hauptstadt einer großen Beliebtheit.

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„Das Anfahren ist sehr angenehm. Beim Beschleunigung werden die Passagiere nicht wie bei konventionellen Bussen in ihre Sitze gedrückt."

Der Busfahrer erklärt den Grund hierfür:

„Es handelt sich um einen Elektro-Start. Dieser Start ist viel solider und leiser. Deshalb ist die Fahrt auch so bequem."

Darüber hinaus baut die Firma auch Elektro-PKWs. 2009 präsentierte sie stolz ihren ersten Kleinwagen, den grünen „Midi". Ein Midi kostet etwa 36.000 Euro. Der Löwenanteil des Preises entsteht dabei durch die Lithium-Ionen-Batterie. Durch technologische Fortschritte und verbesserte Produktionsabläufe soll der Preis aber noch gesenkt werden.

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In einem ersten Schritt will sich die Firma nun auf den Markt wagen. Bis Ende 2010 wurden 50 Midis gebaut. Sie haben ihren Dienst als Taxis im Beijinger Kreis Yanqing angetreten. In den kommenden zwei Jahren soll die Zahl derartiger Autos dann auf 500 aufgestockt werden.

Wie der Leiter der Verkehrsbehörde von Yanqing, Liu Ruicheng, erklärt, könne der Midi nach einer Ladezeit von acht Stunden eine Gesamtstrecke von 100 Kilometern zurücklegen. Diese Reichweite sollte für die Kreisstadt Yanqing genügen, so Liu Ruicheng.

Auch in Japan und den USA läuft die Entwicklung der E-Autos auf Hochtouren. Inzwischen wurde die erste Serienreihe des Elektroautos Leaf des japanischen Autokonzerns Nissan fertig gestellt. Der erste seriengefertigte Nissan Leaf der Welt wurde an den Kunden Olivier Chalouhi in Los Angeles ausgeliefert. Für die Energieversorgung der Elektroautos sind in der Stadt 400 Ladestationen vorgesehen.

China ist dabei, landesweit 75 Ladestationen mit über 6.000 Ladegeräten aufzubauen. Den Auftrag dafür erhielt das staatseigene Energieunternehmen State Grid Corporation. Der Netzbetreiber will sich am herkömmlichen Marktanteil der Erdölkonzerne beteiligen und zum Energieversorger für die Automobile der Zukunft werden. Dabei verfolgt das Unternehmen ein Geschäftsmodell, mit dem es Dienstleistungen wie Wechsel, Aufladung und Wartung der Akkus anbieten kann. „Wir werden also hauptsächlich ein Akkuanbieter sein", so der Geschäftsführer von State Grid, Liu Zhenya. In der Zukunft bräuchten die chinesischen Kunden nur noch Elektroautos ohne Akku zu kaufen, ohne Geld für die teuren Batterien ausgeben zu müssen. Die Ladestationen würden dann alle Aufgaben rund um die Energiequellen übernehmen. Einerseits können dadurch Fehler beim eigenständigen Aufladen der wertvollen Akkus vermieden werden, welche die Lebensdauer der Batterien verkürzen. Andererseits wird mit einem einfachen Akkuwechsel die relativ lange Aufladezeit umgangen. Das Unternehmen will seine Akkus außerdem mit GPS-Chips ausstatten. So kann dem Kunden der aktuelle Zustand der Batterie, die verbleibende Energie und die nächstgelegene Ladestation angezeigt werden, so der Geschäftsführer der State Grid Corporation.

Redaktion:sophie
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